Zu Hause in fremde Welten
08.06.2022 ArniJugend Circus Biber stellt diesjähriges Motto vor
«Uuf und devoo» lautet das Motto, mit dem der Jugend Circus Biber zwischen Samstag, 6.August, und Samstag, 3.September, in elf Aufführungen Jung und Alt in fremde Welten entführen möchte. Das Gastrozelt des Zirkus soll zudem für eine gewisse Zeit das fehlende Restaurant in Arni ersetzen.
Roger Wetli
«Wir haben extra beschlossen, an zwei Abenden das Gastrozelt anstatt bis 24 Uhr bis 2 Uhr offen zu halten und dafür die Bewilligung erhalten», erklärt Erik Schafhauser, Presseverantwortlicher des Jugend Circus Biber. «Das tun wir, weil es in Arni kein Restaurant mehr gibt und wir deshalb für einen Monat zum Treffpunkt im Dorf werden möchten. Andererseits generiert uns die Gastronomie wichtige Einnahmen, mit denen wir die grossen Aufwände des Vereins mitfinanzieren.»
Dieser Bereich sei aktuell der einzige, in dem die Zirkusleute noch ein Steigerungspotenzial sehen. «Wir haben den Luxus, dass unsere Vorstellungen sehr gut besucht und oft ausverkauft sind. Das freut uns sehr. Gerade letztes Jahr, mit den behördlich beschränkten Besucherzahlen, waren oft alle zugelassenen Plätze besetzt.» Eine Erhöhung sei hier fast nicht mehr möglich.
Jede Nummer eine Teamleistung
Der Verein setzt alles daran, dass die Vorstellungen für die Kinder, ihre Eltern, die Besucher und den Verein ein Gewinn sind. Dabei denkt der Presseverantwortliche aber nur wenig an die Finanzen. Er, dessen beide Mädchen aktiv mitmachen und dessen Ehefrau Präsidentin des Jugend Circus Biber ist, beobachtet bei seinen Kindern einen grossen positiven Einfluss auf deren Körpergefühl und auf deren Psyche. «Bei uns ist jede Zirkusnummer eine Teamleistung. Es geht nicht darum, das schlechteste Kind auszubuhen, sondern es zu Höchstleistungen anzustacheln, sodass die Nummern für die Artisten und die Zuschauer ein Erlebnis werden», weiss er.
Bei einem Augenschein im Training beim Schulhaus Arni zeigt sich schnell, was Erik Schafhauser damit meint. Am Einrad trainieren Mädchen und ein Knabe unterschiedlichen Alters gemeinsam. Wen jemand von Rad fällt, wird er nicht ausgelacht, sondern motiviert, weiterzumachen. Dasselbe ist in der nahe gelegenen Scheune zu beobachten, wo in luftiger Höhe an Ringen trainiert wird. «Die Kinder dürfen in unserem Zelt im Alter zwischen 8 und 16Jahren auftreten. Ab 14Jahren übernehmen sie zunehmend Trainerfunktionen. Einzelne Kinder tun dies bereits ab 13», weiss der Presseverantwortliche.
Auf Weltreise mit einem fliegenden Hausboot
Das diesjährige Motto des Jugend Circus Biber lautet «Uuf und devoo». Die Trainer entwickelten es gemeinsam. «Es geht darum, zu verreisen und verschiedene Kulturen zu entdecken», weiss Schafhauser. «Sie treten auf dieser Weltreise zusammen mit den Zuschauern in einem fliegenden Hausboot an.» Zuerst sei eine Kreuzfahrt angedacht gewesen. Aus ökologischen Gründen habe sich dann die Idee mit dem Hausboot durchgesetzt. «Und da ein Hausboot eher langweilig wirkte, muss es jetzt natürlich auch fliegen können», lacht er. Die elf Zirkusnummern unterstreichen diese Weltreise mit aufwendigen, fantastischen Kostümen und den beim Circus Biber gewohnten unterhaltsamen Moderationen und Zwischeneinlagen durch die Kinder.
Dabei gibt es mit der Strickleiternummer etwas Neues zu sehen. «Auf die Feuernummer verzichten wir bereits seit dem letzten Jahr, weil die Vorschriften dafür zu streng geworden sind», gibt der Presseverantwortliche Einblick. «Dafür kann man sich wieder auf Aufführungen mit Havorboards, Trampolin, Tuch oder Kugellauf freuen. Gespannt darf man aber auch auf den ‹Luftkäfig› sein.»
Ein ganz normales Jahr
Erik Schaf hauser verspricht gute Unterhaltung, die dieses Jahr ohne Einschränkungen stattfinden darf. «Wir hatten im letzten Jahr grosses Glück und keinen einzigen Coronafall während der Vorstellungszeit. So mussten wir keine der Aufführungen absagen», dafür seien sie sehr dankbar. «Wir freuen uns jetzt, wieder ein ‹normales Jahr› bestreiten zu können.» Und Schafhauser stellt in Aussicht: «Das im letzten Jahr eingeführte elektronische Platzreservationssystem hat sich bewährt und wird auch heuer beibehalten.»