Spannende Theaterproduktion an der Schule Merenschwand

Anders als in den vergangenen Schuljahren hat die Lehrerin und Theaterpädagogin Caroline Vollstedt in diesem Schuljahr nicht nur mit Oberstufenschülerinnen und -schülern, sondern mit 15 Kindern aus der Primarschule ein eigenes Stück entwickelt.

Zwölf Mädchen und drei Jungen der 5. und 6. Klassen haben seit Mitte Oktober jeden Freitagnachmittag, im Rahmen des Freifachs Theater, gemeinsam geprobt. Dabei wurde vor allem eines: improvisiert. Verschiedene theaterpädagogische Spiele und das Entwickeln kleiner Szenen standen bei den Proben im Zentrum.

«Es ist so wichtig, dass die Kinder durch Improvisationsspiele lernen können, ihren Impulsen zu vertrauen. Dadurch gewinnt das Theaterspiel der Kinder ganz nebenbei eine hohe Authentizität und die Kinder entwickeln eine ganz natürliche Spielfreude», so die Lehrerin.

Titel als Wortspiel

Diese Spielfreude konnten die Zuschauer auf der Bühne der Mehrzweckhalle im Stück «machtSpiele» hautnah miterleben. Der Titel als Wortspiel «machtSpiele» wird in dieser Inszenierung zum Inbegriff für Machtspiele.

So handelt das Theaterstück davon, wie zwei Kindergruppen um ihren Jugendraum in Form eines Turniers mit verschiedenen Disziplinen spielen. Denn gleich zu Beginn des Stücks tragen die Kinder der Gruppe Gangstars grosse Pappkartons für Hygienemasken über die Bühne und beschweren sich lautstark, dass sie ihren Jugendraum nun zu räumen hätten, weil die Schule ihn ab sofort als Maskenlager nutzen müsse.

Daraufhin beschliessen die Kinder, den Raum ihrer Rivalen, der Jos, einzunehmen. Doch die geben ihren Platz natürlich nicht kampflos her und so machen sie den Gangstars ein Angebot. Es soll in vier verschiedenen Disziplinen um den begehrten Platz gespielt werden. Die Gruppe, die am Ende die meisten Siegpunkte holt, bekommt den Platz.

Das Publikum miteinbezogen

Diese Disziplinen wurden von den Kindern gekonnt auf humorvolle und witzige Art dargestellt. So verwandelten die Kinder für die Disziplin Kopfrechnen die Bühne in eine Gameshow à la «Wer wird Millionär», bei der sogar das Publikum miteinbezogen wurde. Auch ihr tänzerisches Talent konnten einige Spieler beim Tiktok-Dancebattle unter Beweis stellen. Mit tollen Lichteffekten fühlte man sofort die Discoatmosphäre, und das Publikum klatschte begeistert den Takt mit.

Bei einem Wettrennen auf der Bühne glänzten die Kinder mit gekonnten Zeitlupeneffekten. Und das Schneckenessen wurde durch die Schauspielenden zu einem wunderbaren Mimikspiel.

Obwohl in dem Stück viel gestritten, gekämpft, aber auch gelacht wurde, fanden die Kinder zum Ende der Geschichte doch noch eine gemeinsame Lösung im Kampf um den Spielraum. Sie teilten ihren Raum in Wochentage fair auf und beschlossen, den Sonntag zum gemeinsamen Partytag zu erklären. --zg