Grossinvestition für Schulstandort
17.09.2021 FahrwangenFahrwangen: Ausserordentliche «Gmeind» am Donnerstag, 23. September, 20 Uhr, in der Mehrzweckhalle
In Fahrwangen soll nach Wegzug der Bezirksschule im Sommer 2022 ein neues Schulzentrum für Sekundar- und Realschulklassen der Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden und Sarmenstorf entstehen. Da dieses mehr Schüler und andere Bedürfnisse beinhaltet, muss um- und angebaut werden. Über den Baukredit von 13,3 Millionen Franken stimmen die Fahrwanger am 23. September ab.
Nachdem der Regierungsrat im Herbst 2017 die Schliessung der Bezirksschule Fahrwangen auf den Sommer 2022 beschlossen hatte, wurde innerhalb der Gemeinden der Kreisschule Oberes Seetal entschieden, die verbleibenden Sekundarund Realschulklassen am Standort Fahrwangen zu vereinen. Das leer stehende Bezirksschulhaus mit seinen finanziellen Folgen und der gleichzeitige Raumbedarf der Primarschulen an den zwei bisherigen SeReal-Standorten in Meisterschwanden und Sarmenstorf führten zu diesem Entscheid.
Machbarkeitsstudie war positiv
Da das neue Zentrum mehr Schülerinnen und Schüler sowie Klassen und aufgrund des Lehrplans 21 auch andere Raumbedürfnisse als die bisherige Bezirksschule beinhalten wird, müssen die bestehenden Bauten angepasst und erweitert werden. Nach der positiv verlaufenen Machbarkeitsstudie und dem Ja der Fahrwanger Stimmbevölkerung zum Planungskredit über 360 000 Franken, nahm die Planungskommission Anfang dieses Jahres ihre Arbeit auf und erarbeitete das nun vorliegende Projekt im Umfang von 13,3 Millionen Franken.
Ziel der Schulraumerweiterung sei es, die bestehende Substanz möglichst zu erhalten und mit den Ressourcen haushälterisch umzugehen. Bauteile und Materialien sollen nur bei Verlust oder im Rahmen von Sanierungs- oder Ertüchtigungsmassnahmen ersetzt werden. Als Energiestandard gelten die gesetzlichen Vorgaben, und bezüglich Normen werden nur Minimalstandards erfüllt. Das Raumangebot entspreche einem zeitgemässen Unterricht an der Oberstufe und decke mindestens den mittelfristigen Bedarf ab.
Grosse Veränderungen am Bezirks- und Varielschulhaus
Mit 8,7 Millionen Franken fällt der grösste Teil der Kosten auf das Bezirksschulhaus. Dieses wurde 1983 gebaut, und seither wurden keine wesentlichen Erneuerungsmassnahmen mehr getroffen. Das Gebäude wird gegen die Aescherstrasse um eine Schulzimmerachse erweitert und über die ganze Fläche um ein Geschoss mit einer Holzkonstruktion aufgestockt. Zusätzlich wird das Gebäude in den untersten beiden Geschossen mit einem Vorbau ergänzt. Weitere bauliche Massnahmen sind beispielsweise brandfallgesteuerte Türen im Treppenhaus, ein barrierefreier Aufzug, f lächendeckende WLAN-Erschliessung, neue Wasserleitungen sowie die vollständige Erneuerung aller Storen und Fenster sowie der gesamten Beleuchtung. Die Südwestseite des Daches wird mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet. Sie liefert Strom für die Schulanlage. Zudem soll eine Passerelle das Bezirksschulhaus neu mit dem Primarschulhaus verbinden.
Ebenfalls grosse Veränderungen stehen im Varielschulhaus an. Dieser Fertigelement-Bau aus dem Jahre 1993 wird um die Hälfte der bisherigen Länge gegen Westen erweitert. An der Fassade wird ein Lift angebaut, der das Gebäude barrierefrei erschliesst. Die Bibliothek wird in das Bezirksschulhaus verschoben und das Untergeschoss vollständig in Werkräume mit Lager umgebaut. Die Tragstruktur und die Bausubstanz sind in gutem Zustand, das Gebäude muss jedoch gegen Erdbeben ertüchtigt werden. Die Storen und Fenster werden vollständig erneuert und das Haus mit einer hinterlüfteten Gebäudehülle gedämmt und neu eingekleidet. Die Gesamtkosten hierfür betragen rund 4,4 Millionen.
Gemäss Finanzplan ist diese Investition ohne Steuerfusserhöhung tragbar. Die Verschuldung wird aber pro Kopf kurzfristig auf 8200 Franken ansteigen. Diese kann aber in den Folgejahren wieder kontinuierlich abgebaut werden. Ohne das Projekt SeReal drohen Fahrwangen spätestens ab 2026 jährlich massive Aufwandüberschüsse. Man darf gespannt sein, wie sich die Fahrwanger Stimmbevölkerung am 23. September entscheiden wird. Wegweisend ist der Entscheid auf jeden Fall – auch für die Nachbargemeinden Bettwil, Meisterschwanden und Sarmenstorf. Stimmt der Souverän zu, soll ab Frühling 2022 gebaut und im Sommer 2023 eingezogen werden. --nl