Gratulation an Nachfolger
14.01.2022 SportJoel Strebel ist «Freiämter Sportler des Jahres 2021». Von dieser Ehre hat er ausgerechnet von Andreas Döbeli erfahren, dem Titelverteidiger und Schwingerkollegen, den der Aristauer auf den 2. Rang «runtergestossen» hat. Diese Zeitung hat bei Strebel, Döbeli, der drittplatzierten Melanie Hasler und Spezialpreisgewinner Antonio Cerundolo Reaktionen auf ihre Platzierung bei der Sportlerwahl eingeholt. --jl
Der «Alte» gratuliert dem «Neuen»
«Freiämter Sportler des Jahres 2021»: Reaktionen von Gewinner Joel Strebel
Das hat es wohl noch nie gegeben: Der neue Freiämter Sportler des Jahres erfährt von seinem Triumph durch den alten Gewinner. Andreas Döbeli ist der erste Gratulant von Joel Strebel.
Stefan Sprenger
Am Freitagmorgen blinkt das Handy von Joel Strebel auf. Der Schwinger öffnet «Whatsapp», er hat eine Nachricht von Schwingerkumpel Andreas Döbeli gekriegt. Der Freiämter Sportler des Jahres 2019 schickt ihm die Frontseite dieser Zeitung. Der alte Sieger gratuliert dem neuen als Erster. «So habe ich vom Titel erfahren», lacht Joel Strebel. Wenig später kriegt er vom höchsten Schwinger der Schweiz eine Nachricht: Stefan Strebel (selbst Freiämter Sportler des Jahres 1998) gratuliert. «Im Verlauf des Tages kamen dann viele Nachrichten und Telefonate. Alle haben mir gratuliert. Sogar im Znüni haben mich die Menschen angesprochen», so Joel Strebel, der als Landschaftsgärtner im Familienbetrieb (von Vater Kurt Strebel) arbeitet.
Schwester und Freundin gehen auf Stimmenfang
«Es war ein schönes Gefühl», erzählt Strebel. Doch er sei von seinem Sieg etwas überrascht gewesen. Und das aus einfachem Grund. Weil nebst dem Aristauer Strebel auch der Sarmenstorfer Andreas Döbeli nominiert war, dachte er, dass sich die beiden Schwinger gegenseitig Stimmen wegnehmen. Dem war kaum so. Strebel erhält von seiner Freundin Aline (mit der er seit Dezember in Aristau zusammenwohnt) und seiner Schwester Lisa riesigen Support bei der Wahl. «Danke an alle, die mir die Stimme gegeben haben», sagt Strebel. Am Ende holt er sich mit 870 Stimmen die meisten, Döbeli mit 463 die drittmeisten Stimmen. Und bei der Jury wurde Strebel auf den 1. Rang und Döbeli auf den 2. Rang gewählt. Zwei Sportler vom gleichen Klub dominieren die Wahl 2021 also.
«Mentaler Schub»
So kommt es, dass gleich zwei Schwinger zuoberst auf dem Podest stehen. «Eine tolle Sache. Für mich ist dieser Titel ein mentaler Schub für die kommende Saison und eine Bestätigung für mein starkes Jahr 2021.» Nach seinem Teilabriss des Innenbandes am Knie will Strebel nun vorsichtig starten, aktuell noch etwas zurückhaltend. Und ab Februar will er wieder Vollgas trainieren.
Der erste Termin (für beide Freiämter Schwinger) ist am 26. März beim Hallenschwinget in Brunegg. Es ist der Startschuss in eine Saison voller Höhepunkte. Das Aargauer Kantonale in Beinwil, das Eidgenössische in Pratteln, die Bergfeste auf dem Stoos und dem Weissenstein (und eventuell auf der Schwägalp) – und dazu wird Joel Strebel am Innerschweizerischen Schwingfest als Gast dabei sein (Andreas Döbeli am Südwestschweizerischen).
Dass er seinen Schwingkumpel und Titelverteidiger Andreas Döbeli auf Rang 2 bei der Wahl zum Freiämter Sportler des Jahres verdrängt hat, bringt Joel Strebel zum Schmunzeln: «Er hat 2019 gewonnen. Res Döbeli muss nicht immer gewinnen», erzählt er lachend. Es sei ihm sehr wichtig gewesen, dass er gut abschneidet. «Und insgeheim hoffte ich, dass ich gewinne.» Die Hoffnung des Aristauers wurde wahr. Sein Umfeld habe viel Werbung gemacht. «Ich glaube, mehr ging nicht», so Strebel. Und wenn es dieses Jahr nicht gereicht hätte, «dann hätte es wohl nie geklappt», meint er. «Ausser ich werde in Pratteln der neue Schwingerkönig», lacht er.