140 Paletten Hilfsgüter für die Ukraine verlassen Aarau

Am ersten März-Wochenende sammelte der Aargauer Verein Volunteers for Humanity Hilfsgüter für die vom Krieg betroffenen Ukrainerinnen und Ukrainer. Rund 36 Tonnen Material haben am Samstag und am Montag das Lager der Hilfsorganisation verlassen.

Hunderte sind dem Aufruf des Vereins Volunteers for Humanity gefolgt und brachten dringend benötigte Hilfsgüter ins Zeughausareal nach Aarau. Durch die öffentliche Sammlung kamen rund 32 Tonnen zusammen. Weitere 10 Tonnen vorwiegend medizinisches Material wurden durch Spitäler oder Hersteller gespendet. Letzten Samstag verliessen drei grosse Lastwagen Aarau, um sich mit rund 25 Tonnen Material auf den Weg in den Osten zu machen.

Unterschiedliche Bestimmungsorte

Dabei haben diese unterschiedliche Bestimmungsorte: Ein Lastwagen liefert dringend benötigtes medizinisches Material in die Ukraine. Darunter befinden sich nebst steriler Spitalbekleidung, Handschuhen oder chirurgischen Masken auch Material für die Wundversorgung sowie zahlreiche Schienen für die Stabilisierung von Knochenbrüchen. Ebenso werden Krücken sowie Rettungsmaterial geliefert. An der Grenze wird das Material vom ukrainischen Zivilschutz übernommen und in die verschiedenen Krankenhäuser verteilt.

Zwei Lastwagen, welche mit den Spenden aus der öffentlichen Sammlung gefüllt sind, werden an der Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine dem rumänischen Roten Kreuz übergeben, welches die schnelle und zielgerichtete Verteilung der Hilfsgüter sicherstellt.

Ein weiterer Transport verliess am Montagmorgen das Zeughausareal mit weiteren 11 Tonnen Hilfsgütern. Durchgeführt wird dieser Transport durch das Kantonale Katastrophen-Einsatz-Element.

Hilfe bedarfsgerecht und zeitnah   vor Ort

Marit Neukomm, der Präsidentin und Gründerin des Vereins, ist vor allem eines wichtig: «Unser grösstes Anliegen ist, dass die Hilfe bedarfsgerecht und zeitnah vor Ort verteilt werden kann und den Hilfsorganisationen dort nicht zusätzliche Arbeit bereitet. Deshalb haben wir mit über 40 freiwilligen Helferinnen und Helfern alle Spenden bereits an den beiden Sammeltagen sortiert, angeschrieben und auf Paletten gestapelt. So können diese schnell und einfach verteilt werden.»

Volunteers for Humanity wurde 2016 als Reaktion auf die Flüchtlingskrise entlang der Balkanroute gegründet. Für dieses Engagement erhielt Marit Neukomm den Preis Aargauerin des Jahres 2016. Nach mehrjährigem Engagement in Griechenland und entlang der Balkanroute spezialisiert sich der Verein seit 2018 auf den Versand von medizinischem Hilfsmaterial in Kriegs- und Krisengebiete.

Der Verein plant weitere Hilfslieferungen. Er richtet sein Augenmerk aktuell auf die Menschen, welche die Ukraine oder die Grenzregionen nicht verlassen wollen, und sucht nach Möglichkeiten, dort zielgerichtete Hilfe zu leisten. Erste Kontakte zu zwei Spitälern konnten bereits aufgebaut werden. --red