Bis es keine Resten mehr gibt
28.10.2019Waltenschwil: Wiederkehr Recycling AG feiert ihr 60-Jahr-Jubiläum am Samstag im grossen Stil
Rund 2000 Besucher tummelten sich am Tag der offenen Tür auf dem Firmenareal. Auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik waren dabei. So liess es sich der abtretende Nationalrat Ulrich Giezendanner nicht nehmen, die Firma und Geschäftsführer Peter Wiederkehr zu würdigen.
Redet man von Recycling, kommt man in der Schweiz nicht mehr um den Namen Wiederkehr herum. Als eine feste Grösse in der Rückgewinnung von wiederverwertbaren Metallen und Kunststoffen arbeitet sich das Unternehmen seit nunmehr 60 Jahren durch den Abfalldschungel. Und dies inzwischen auf technologisch höchstem Niveau und mit grossem Erfolg. Wiederkehr Recycling ist heute Marktführer in der Schweiz.
Dabei hat alles klein begonnen. Mit einer Vision – die Wiederkehr der Rohstoffe – und einer einfachen Werkstatt auf einem Schrottplatz in Wohlen. 1959 gründet Xaver Wiederkehr das Unternehmen und beginnt zunächst mit Autoverwertung und Alteisenhandel. Mit dem Velo sammelte Xaver Wiederkehr zu den Anfängen noch Schrottteile ein. Er pendelt mit seinem Fahrrad bis zu viermal täglich von Bünzen nach Wohlen. Xaver Wiederkehr war schon damals am Puls der Zeit. Bald schon reicht der Platz für all die Schrottteile nicht mehr aus. 1963 wird das neue Firmenareal in Waltenschwil bezogen. Es ist noch heute Hauptsitz der Wiederkehr Recycling AG. «Natürlich, wie sich der technologische Wandel vollziehen sollte, war in den Anfängen der sechziger Jahre nicht absehbar. Wie immens die Bedeutung von Recycling, Umweltschutz und Nachhaltigkeit steigen sollten, hat niemand vorausgesehen», sagt Peter Wiederkehr, der seit 17 Jahren die Firma in zweiter Generation führt. Für ihn ist das 60-Jahr-Jubiläum sehr emotional. Als 6-Jähriger sei er mit Gummistiefeln über den Schrott gegangen und habe diesen sortiert. Von seinem Vater habe er gelernt, «nicht zu verwalten, sondern zu investieren» und die Weiterentwicklung zu suchen. «Schade, ist mein Vater heute nicht da. Er hätte an der Entwicklung sicher Freude gehabt.»
Geschenk mit Symbolkraft
Xaver Wiederkehr hat für seine Vision, so viel wie möglich zu rezyklieren, viel getan. Das weiss auch der Politiker und Unternehmer Ulrich Giezendanner. Der abtretende Nationalrat ist nicht nur ein Geschäftspartner von Peter Wiederkehr, sondern mittlerweile auch ein Freund. Giezendanner liess es sich daher nicht nehmen, einige Anekdoten und Würdigungen über die Recyclingfirma Wiederkehr zu erzählen. «Peter Wiederkehr ist ein technisches Genie und forscht herum, bis es keine Resten mehr gibt.» Ausserdem habe er ein gutes Herz, was für einen guten Unternehmer wichtig sei. «Er investiert nicht nur in den Betrieb, sondern auch in seine Stiftung Tara Namaste. Peter, du bist ein Vorbild und schaust mit deinem Tun für Ordnung in unserem Land.»
Ulrich Giezendanner überreichte Peter Wiederkehr ein Militärvelo, das er als Bünzen-Wohlen-Express betitelt, und zehn Weggli. Mit dem Velo möchte er Peter Wiederkehr animieren, vermehrt mit dem Fahrrad ins Geschäft zu kommen. Ausserdem ist es eine Hommage an Xaver Wiederkehr. «Ich weiss, dein Vater hatte so eines. Dieses hatte auch sonntags keine Pause.» Xaver Wiederkehr fuhr dann zu seiner zukünftigen Frau nach Wohlen. «Da er als junger Unternehmer sein Betriebskapital vom Mund abgespart hatte, ass er dann beim Schwiegervater in spe zehn Weggli auf einmal.»
Mehr im Freiämter vom Dienstag, 29. Oktober